Heute morgen kann ich sehen, was mir aus wolkentechnischen Gründen in den letzten acht Tagen erspart worden ist: den verstrichenen Sonnenaufgang im Traumparadies. Der Himmel sieht sehr schlimm traumatisiert aus, findest du nicht auch?
Gleich kommt die Sonne ins Spiel.
Da ist unser Zentralstern, um den kreisen wir immer noch, da kann auch niemand etwas dagegen tun.
Ich lege die Füße hoch und die Hände in den Schoß, drehe die Däumchen und schaue entspannt zu, wie die Strichmännchen mühsam ihre Neue Tages-Ordnung (NTO) abarbeiten. Sie glauben, daß Arbeit frei macht. Nur das ganz neue Personal muß noch richtig eingeschult und an die Neue Personal-Ordnung (NPO) gewöhnt werden, ansonsten geht schon alles seinen strichozialistischen Gang hier unten in Schlandkandas in der Bodenhaltung.
Der Strichismus verwandelt den Anblick des Himmels in ein traumatisierendes Erlebnis. Wo haben sich nur diese ganzen Strichmännchen so schrecklich radikalisiert? Es ist doch alles so schön bunt und vielfältig hier gewesen?
Nun ist es bald 9 Uhr, dann machen die Männer, Frauen und Kinder in Deutschland Frühstückspause. Sie schauen aus dem Fenster und heben ihre Augen auf zum Himmel.
Wie ein Blitz leuchtet in ihrem Bewußtsein die Erkenntnis auf, daß der Krieg bereits begonnen hat. Sie lassen alles stehen und liegen, um nach Hause zu eilen. Über ihren Köpfen fliegen zwei dunkle Vögel – Befehl ist Befehl …
Es wird warm.
Südsee-Stimmung in Spree-Athen, nur mit dem Himmel stimmt etwas nicht.
Der Tag endet ausnahmsweise unter einem traditionellen Strichfrei-Himmel, nur kleine Strichspuren stören das Bild.
Kategorien:Sonnenaufgang, Sonnenuntergang, SOS, Tag